Kooperation mit Universität Samara
Greifswalder Zahnklinik empfing Gäste aus Russland
Das Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universitätsmedizin Greifswald begrüßte vom 5. Mai bis 13. Mai Gäste aus der staatlichen medizinischen Universität Samara. Prof Dr. Karl-Friedrich Krey, Prof Dr. Christian Splieth und Dr. Michael Eremenko begrüßten herzlichst die russischen Kollegen in der Zahnklinik. Die Partnerschaft besteht schon seit 2008 und wurde vom damaligen geschäftsführenden Direktor der Zahnklinik Prof. Dr. Dr. Georg Meyer initiiert. Es hospitierte eine siebenköpfige Gruppe aus Lehrenden, Postgraduierten und Studenten während des Besuchs in der klinischen Ausbildung von Studierenden in der Zahnklinik der Universitätsmedizin Greifswald. Die staatliche medizinische Universität Samara setzt die studentische Ausbildung ebenfalls auf höchstem wissenschaftlichen Niveau um. Nebenbei wurden neue Aspekte der Zahnheilkunde aus allen Fachbereichen ausgetauscht und diskutiert. Ebenfalls stellte die Delegation in einem Kurzvortrag ihre Universität, die Stadt und aktuelle Forschungsprojekte vor. Samara liegt ca. 1000 Kilometer süd-östlich von Moskau an der Wolga. In der Stadt mit ca. 500.000 Einwohnern beginnen jährlich ca. 200 Studenten ein Studium der Zahnmedizin. Die räumliche Nähe zu einem eigenen Technikinnovationszentrum erlaubt den Wissenschaftlern eine enge Zusammenarbeit mit Ingenieuren. So kommen beispielweise moderne Innovationen wie ein eigenes Implantatsystem zur Umsetzung. Die Implantate können anhand von digitaler Volumentomographie (DVT) für die Patienten individuell angefertigt werden. Dabei wird die Knochendichte der Spongiosa und Kortikalis berücksichtigt. Diese Werte fließen in das Implantatdesign ein.
Die russischen Kollegen wurden ebenso offiziell von der Vize-Rektorin Prof. Dr. Katharina Riedel begrüßt. Die Forschungsschwerpunkte der Universitäten wurden erläutert und verglichen. Ebenfalls wurden die Kollegen von der Leiterin des internationalen Büros Dr. Hasmik Hunanyan empfangen. Hier wurde über eine mögliche Art der Zusammenarbeit dis kutiert und einige mögliche Felder der zukünftigen Kooperation in Forschung und Lehre angesprochen. Ebenfalls gilt ein besonderer Dank dem internationa len Büro, welches diesen wissenschaftlichen Austausch finanziell unterstützt hatte. Die Oberärztin des anatomischen Instituts, Dr. Bärbel Miehe, die selbst das Studium der Zahnmedizin in der damaligen UdSSR in Moskau absolvierte, brillierte mit ihren Russischkenntnissen und hielt einen ausführlichen und sehr interessanten Vortrag zur Geschichte sowie Bauart des Instituts. Die Hospitanten wurden durch eine der beeindruckenden anatomischen Sammlungen geführt. Der wissenschaftliche Austausch wurde durch eine Stadtführung auf den Spuren von Caspar David Friedrich und Führung durch die Kunstschätze aus der Epoche der Romantik ergänzt. Ebenfalls wurden zahlreiche Veranstaltungen auf dem Festival Nordischer Klang besucht. Die Delegierten brachen hoch motiviert und mit vielen Ideen nach einer Woche Richtung Heimat auf.
Hoffentlich trägt dieser Beitrag zum Erhalt eines internationalen Geistes der Wissenschaft bei, welcher trotz der politischen Lage nie eingegrenzt werden darf.